Harztour vom 24.-26.06.2022
When was the last time you did something for the first time?
Ganz nach diesem Motto sind wir am Freitag (24.04.2022) zu unserem allerersten gemeinsamen Harz-Wochenende aufgebrochen. An diesem Wochenende gab es für uns viele „erste Male“ (nein, es geht nicht um S** 😉 )
Direkt nach der Arbeit ging es zunächst in Richtung Supermarkt, um vor der Fahrt in den Harz noch schnell den Kühlschrank zu füllen – unser erster gemeinsamer Einkauf. Neben Getränken, Brötchen, Aufschnitt, etc. musste natürlich auch Grillgut mit. Was wäre ein Camping-Wochenende ohne Grillen?!
Nach dem Einkauf ging es auf die Autobahn. Unser Ziel war der Campingplatz Polstertal zwischen Altenau und Clausthal-Zellerfeld. Die Anfahrt erfolgt über Goslar, Oker, vorbei an der Okertalsperre in Richtung Altenau. Vor Altenau darf man die Abfahrt auf die K38 in Richtung Clausthal-Zellerfeld nicht verpassen. Von hieraus ist der Campingplatz bereits ausgeschildert. Der Platz befindet sich, wie der Name schon sagt, in einem Tal mitten im Wald. Um dorthin zukommen, muss man einem kleinen Waldweg folgen. Auch wenn man diesem im ersten Moment nicht für voll nimmt, einfach weiterfahren… Es ist der richtige Weg!
Im Polstertal angekommen, erwartet einen ein familiär geführter Campingplatz. Man merkt sofort, dass die Fam. Lothmann mit Herzblut dabei ist.
Nach einer herzlichen Begrüßung konnten wir uns einen Stellplatz aussuchen. Wir entschieden uns für einen Platz in der Nähe der Rezeption, da sich dort auch die sanitären Anlagen befinden. Diese wurden in diesem Frühjahr komplett saniert und laden zum unbegrenzten Duschen ein.
Nach einem kurzen Regenschauer konnten wir uns dann einrichten. Als erstes haben wir natürlich die Stühle und den Tisch raus geholt und den Grill angeschmissen.
Im Anschluss stand ein Verdauungsspaziergang über den Platz und durch die nähere Umgebung an. Wir wollten ja wissen, wo wir die nächsten Tage verbringen. Verlässt man den Campingplatz und folgt dem Weg talaufwärts, kommt man nach wenigen hundert Metern zum Polstertaler Teich. Dieser staut das „Schwarze Wasser“, einen Nebenfluss der Oker. Der Teichdamm wurde bereits 1728 erbaut und war für die damalige Energieversorgung des Oberharzer Bergbaus besonders wichtig. Heute stellt der Teich ein wichtiges Biotop für bedrohte Tierarten dar.
Auch wir hatten an diesem Abend Glück und konnten viele, viele „Baby“-Frösche beobachten, die ihren Weg zum Teich suchten.
Am „Schwarzen Wasser“ entlang, führte uns der Weg zurück zum Campingplatz. Dort angekommen, wollten wir den Abend eigentlich gemütlich draußen vor dem Bus ausklingen lassen, jedoch haben uns die vielen Mücken davon abgehalten. Also ging es unter die Dusche und dann ins Bett/Körbchen – die erste Nacht mit Hund im T3.
Der Samstag begann für uns mit frischen Brötchen und Rührei. Und natürlich Kaffee 🙂 Nachdem alles wieder aufgeräumt war, ging es los zur ersten Wanderung. Start- und Endpunkt war unser „Günni“. Die Strecke führte uns zunächst über die alte Bahnbrücke (heutige Mountainbike-Strecke) in Richtung Altenau zum Wohnmobilstellplatz am „Alten Bahnhof“. Dieser war in frühen Zeiten der Endbahnhof der Innerstetalbahn. Die Bahnstrecke startete in Langelsheim und sollte der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft Zugang zu den Harzbergwerken verschaffen. Eröffnet wurde die Strecke 1877.
Von hier aus ging es weiter zum Hütten-Teich. Dieser zählt zu den etwas 70 noch bestehenden Oberharzer Teichen und ist als wesentliches Element des Oberharzer Wasserregals seit dem Jahr 2010 Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes Bergwerk Rammelsberg.
Während es rund um den Hütten-Teich noch ziemlich grün war, kamen wir nun an einen Streckenabschnitt, der eine ganz andere Seite des Harzes zeigte. Kahl, abgestorben, abgeholzt…
Nach diesem, doch etwas bedrückenden Abschnitt, folgten wir dem Weg zum Polstertaler Hubhaus. Hierbei handelt es sich um ein ehemaliges Pumpenhaus, das heute als Waldgaststätte genutzt wird. Die Einkehr lohnt sich auf jeden Fall. Nach einer kurzen Pause ging es zurück zum Campingplatz. Wieder angekommen, wurden die Backsachen ausgepackt und wir zauberten mit unserem Omnia-Ofen einen Apfelkuchen. Leider hatten wir den Dreh mit der Temperatur noch nicht so ganz raus und mussten nach dem Backen eine kleine „Schönheits-OP“ vornehmen. Geschmeckt hat der Kuchen trotzdem und der leckere Duft lockte neugierige Nachbarn an 😉
Da wir jedoch auch noch Grillen wollten, gab es für jeden nur ein kleines Stück. Der Rest wurde gut verpackt und sollte dann am nächsten Tag verspeist werden.
Am Sonntag waren wir am Morgen eher fix unterwegs, da wir auch diesen Tag für eine Wanderung nutzen wollten. Nachdem „Günni“ abfahrbereit war, fuhren wir zum Parkplatz Romkerhalle, unterhalb der Okertalsperre. Hier befindet sich der bekannte Romkerhaller Wasserfall, der zu dieser trockenen Jahreszeit jedoch nicht wirklich an einen Wasserfall erinnert…
Der Parkplatz wird gerne als Startpunkt für eine Wanderung zu den Kästeklippen genutzt. Das war auch unser Tagesziel. Eine feste Route hatten wir uns vorab jedoch nicht überlegt – keine gute Idee. Vor Ort gab es nur sehr schlechten Internetempfang und Gerrit lotste uns daher auf gut Glück die Steigungen und Felsen hoch. Der Weg führte uns zunächst an einem schattigen kleinen Bachlauf entlang, bevor es dann in der prallen Sonne noch steiler bergauf ging. Der Aufstieg hat sich aber auf jeden Fall gelohnt, wir wurden mit einem tollen Blick über das Nördliche Harzervorland belohnt. Leider war auch hier der stark geschädigte Baumbestand nicht zu übersehen. Auf dem Weg zu den Kästeklippen kamen wir an verschiedenen Felsformationen vorbei, die ebenfalls benannt waren und zum Kraxeln einluden. Hinter allen Namen versteckten sich kleine Geschichten, die auf Infotafeln nachzulesen waren.
Da die Kästeklippen das Highlight dieser Wanderung ist, darf man sich nicht wundern, hier auf viele andere Wanderer zu treffen.
Unser Abstieg erfolgte direkt neben dem Romkerhaller Wasserfall. Hier konnte man zwischen einem befestigten Weg und dem „steilen Abstieg“, einem kleinen unbefestigten Trampelpfad, wählen. Wir entschieden uns für den „steilen Abstieg“, der Name war wirklich passend!
Am Bus angekommen, freuten wir uns auf ein Kaltgetränk und unseren Apfelkuchen. Dieser schmeckte nach einem Tag (jetzt war er gut durchgezogen) noch besser und wurde gleich auf die to-do-Liste für die nächsten Wochenendtrips gesetzt.
Kaputt, aber zufrieden machten wir uns auf den Heimweg.